Viele Jahre schon hatte es – besonders bei Ärzten und Ärztinnen – den Wunsch gegeben, eine Hospizgruppe in Norden ins Leben zu rufen.
Für viele Schwerstkranke und deren Angehörige wünschte man sich mehr Unterstützung und Beistand, als dies von einem Arzt oder einer Ärztin geleistet werden konnte. Beim damaligen Superintendenten Manfred Horch fand man ein offenes Ohr. Im Sommer 1998 meldete sich die Pastorin Silke Dohrmann in einer Norder Arztpraxis und eröffnete ihren Plan, in unserer Stadt Norden eine Hospizgruppe aufbauen zu wollen.
Der Startschuss war gefallen. In der erwähnten Praxis war die Freude riesengroß, ein lang ersehnter Wunsch sollte Wirklichkeit werden! Mit großem Engagement, Ideenreichtum und viel Öffentlichkeitsarbeit hat Pastorin Dohrmann den Hospizgedanken in Norden verbreitet.
Schon im November 1998 begann der erste Ausbildungskurs zur ehrenamtlichen Hospizarbeit in der Kreisvolkshochschule (KVHS) Norden.
Als Silke Dohrmann die Stadt Norden nach fünf Jahren verließ, hatte sich eine aktive Hospizgruppe etabliert.
Immer häufiger wurden die ehrenamtlichen Mitarbeiter*Innen zu Schwerkranken, Alten und Einsamen sowie zu Sterbenden gerufen, um ihnen und den Angehörigen in dieser äußerst schwierigen Lebensphase beizustehen, zuzuhören oder einfach da zu sein. In den ersten Jahren besaß der Verein noch kein Büro.
Die Veranstaltungen und Gruppenabende wurden im evangelischen Gemeindehaus in der Norddeicher Straße abgehalten, und die anfallende Verwaltungs- und Büroarbeit am häuslichen Schreibtisch erledigt. 2003 wurde die Hospizgruppe zum eingetragenen Verein, deren Leitung Anneke Dehne übernahm.
Während ihrer Amtszeit wurde ein kleines Büro Am Markt 14 angemietet. Es bestand aus mehr oder weniger einem Raum unter dem Dach – schräge Wände inklusive. Doch schon recht bald erwies es sich als zu klein und als der Hospizgruppe ein kleines Haus in der Mennonitenlohne 5 angeboten wurde, griff der Vorstand zu. Endlich gab es genug Raum für die Verwaltungs- und Gruppenarbeit.
Der Umzug erfolgte 2010.
Inzwischen hatten Christina Bitiq (2008) und Rixte Sanders (2009) die Koordination der Hospiz – Gruppe übernommen.
2011 erhielt der Verein den Ehrenamtspreis der Bürgerstiftung Norden, was eine große Ehre und Freude war.
Während sich die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter*Innen in der ersten Zeit auf die Begleitung Schwerstkranker konzentrierte, werden heute zusätzlich öffentliche Vorträge, Trauergespräche, qualifizierte Hilfe beim Ausfüllen von Patientenverfügungen, Trauerarbeit mit Kindern, ein Hospiz-Info-Café etc. angeboten.
Mit der Zunahme der Angebote und der ehrenamtlich Tätigen zeigte sich, dass auch das Hospizhaus in der Mennonitenlohne zu klein wurde.
Seit 2021 ist der Ambulante Hospizdienst Norden „An der Welle 36“ zu finden.
2019 wurde die Hospizgruppe Norden e. V. Leben bis zuletzt umbenannt in den Ambulanten Hospizdienst Norden e.V. um eine Abgrenzung zu dem inzwischen gegründeten Förderverein für ein stationäres Hospiz vorzunehmen.
Aus der „Hospizgruppe Norden e. V. Leben bis zuletzt“ entstand auf die Initiative von Frau Bitiq und Herrn Dr. Peter Figur die Idee für ein stationäres Hospiz in Norden.
Der Förderverein für ein Stationäres Hospiz wurde 2016 gegründet und neben vielen UnterstützerInnen ist es insbesondere der Beharrlichkeit von Frau Bitiq zu verdanken, dass das Hospiz am Meer Im Januar 2023 in Hage eröffnet werden konnte.
Eine Versorgungslücke ist somit geschlossen, denn nicht alle Sterbenden können ambulant versorgt werden. So ist es aber auch oft der Fall, dass Menschen zunächst ambulant und später stationär versorgt werden.
Frau Bitiq verlies den Ambulanten Hospizdienst Norden e.V. 2022 und hat die Leitung des stationären „Hospiz Am Meer“ übernommen.
Seitdem ist Frau Sanders als leitende Koordinatorin für den Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiter*Innen zuständig. Unterstützt wird sie dabei von Frau Einnolf, die 2023 ebenfalls die Qualifikation für die Koordination erworben hat.
2023 feierte der Verein sein 25 -jähriges Bestehen mit einem Festakt.
Zurzeit zählt der Ambulante Hospizdienst ca. 300 Mitglieder und 56 Ehrenamtliche.